RTL Punkt 12 ,1.Teil / Wunderbarer Mai

17. Mai 2019

 

Hallo ihr Lieben,

seit Anfang der Woche habe ich mir ein Stativ vor meinen Fernseher gebaut, um die Berichte bei RTL Punkt 12 abzufilmen.

RTL Hessen wird meinen Beitrag per Link zur Verfügung stellen, da braucht es kein extra Abfilmen. Bei Punkt 12 aber ist der Betrag in die 2-stündige Folge eingebettet… deshalb filme ich es besser ab.

Der erste Teil lief am Montag. Wann der zweite Teil ausgestrahlt wird ist für alle Beteiligten ungewiss und wird spontan am gleichen Tag entschieden… also schaue ich nun jeden Tag Punkt 12 und warte darauf.

Den ersten Teil stelle ich euch hier schon einmal ein.

Er ähnelt dem allerersten Bericht, der im Januar bei RTL Hessen lief sehr…

RTL Hessen wird die 5-teilige Reihe Anfang Juni ausstrahlen.

Wenn ich nicht gerade vor der Glotze hängen muss 😏, … genieße ich den wunderbaren Frühling – auch bei Regen: „Mairegen macht schön“ heißt es.

Zumeist fahre ich mit dem Fahrrad – das fällt mir nämlich wesentlich leichter als ein Spaziergang. Heute aber, kurz vor Sonnenuntergang lag so eine zauberhafte Frühlingsstimmung in der Hochheimer Luft. Die Vögel zwitscherten irgendwie besonders easy… easy like Sunday morning 🎶😉 bzw. Friday evening. Also hab ich mir den Miko geschnappt und bin einfach mal zu Fuß drauf los in die Weinberge. Meist schaffe ich 400m, dann kehre ich um. Die letzten Male waren teilweise sogar 600m drin 💪.  Auf dem Rückweg muss ich dann kurz pausieren und mich einen Moment setzen. Und heute… bin ich eine Runde gegangen, die ich schon lang nicht mehr geschafft habe – zum letzten Mal vor gut einem Jahr, glaube ich. Es ist eine Runde von insgesamt etwa 1500m. Ohne Pause bin ich durch den wunderschönen Mai spaziert. Ich habe mich selbst gefeiert dafür, es geht also besser! Vor Moskau war bereits nach 200m Schluss, an einen Rückweg war nicht zu denken. Und dann lag mir auf einmal ein ganz wunderbar vertrauter Duft in der Nase: Schwertlilien!

Ihr könnt euch ja bestimmt noch an den Anstecker erinnern, den mir Dr. Fedorenko an meinem Stammzellengeburtstag überreicht hat und an seine Bedeutung.

Die Iris oder Schwertlilie genannt soll mich daran erinnern, weiterzumachen/durchzuhalten, wenn es während der Regeneration schwierig wird oder mir die Geduld ausgeht. Und während meines ohnehin bereits wunderbaren Spaziergangs, blühten dort auf einmal wunderbar duftend meine Iris-Freunde 🙂

Aber, wie die Iris ja auch erinnert, es ist ein langwieriger Prozess. Meine linke Hand ist gerade nicht so top in Form und lässt sich ein bisschen schwieriger steuern – aber ich gebe mir Zeit.

Zeit gebe ich mir mit allem, den ganzen Tag. Anfangs war ich noch sehr ungeduldig, wollte so schnell wie möglich regenerieren und ärgerte mich, wenn ich müde wurde. Inzwischen schlafe ich morgens sehr lange und nehme mir dann für jede Tätigkeit ganz viel Zeit – so viel wie ich eben brauche. Ich selbst gebe mir mein Tempo vor. So geht der Tag sehr schnell rum, obwohl ich nur eine oder maximal zwei kleine Aufgaben „erledigt“ habe. Das ist aber auch okay so.

Um mich daran zu erinnern, dass Zeit nunmal das ist, was ich jetzt brauche, habe ich mir schon seit ein paar Wochen eine Notiz an den Spiegel gehängt.

 

 

 

 

 

 

„Give yourself time“ steht da drauf – gib dir Zeit. Ein Satz, den mir meine Stammzellen Schwester Stina immer wieder gesagt hatte zu der Zeit, als ich noch ziemlich ungeduldig mit mir selbst war.

Danke Stina 🙂  Es ist der wichtigste Satz, den ich immer und immer wieder wie ein Mantra gehört und gelesen habe – und den ich dann nun auch endlich kapiert habe, hehe.

Meine Blutwerte sind laut meiner Hämatologin gut, auch wenn sie weiterhin schwanken. Ich habe am kommenden Montag wieder einen meiner wöchentlichen Termine bei ihr, dann wird sie mir nochmal genau erklären, warum es schwankt und warum das okay ist 😉

Medikamente muss ich ja sowieso keine mehr einnehmen seit der Behandlung – Juhu! Darüber bin ich echt mehr als froh. Dafür nehme ich jetzt täglich eine Handvoll Vitamine und Mineralien, die meinem Körper dabei unterstützen zu stabilisieren und wenn er möchte, auch ein bisschen zu heilen 🙂

 

Jeden Tag nehme ich also 10 verschiedene bunte Tabletten und Kapseln.

Vor allem Vitamin B, hochdosiert für die Nerven (die sind ja durch die MS geschädigt worden).

Eine der Kapseln enthält zusätzlich zum Vitamin B 12 auch Uridinmonophosphat, was bei neuronalen Schädigungen den Regnerationsprozess unterstützt – also sehr passend! Und natürlich Folsäure.

Ich nehme Magnesium, was auch gut für die Nerven und für’s Gehirn ist – das Gehirn hat bei mir Löcher, also her mit dem „Salz der Ruhe“.

In Moskau wurde ein Eisenmangel diagnostiziert. Laut Dr. Fedorenko stand ich mit meinem Wert knapp vor einer Anämie. Ich habe aber recherchiert, dass die Russen niedrigere Normalwerte haben als wir. Tja, nach unseren hiesigen Tabellen liege ich noch im unteren Normbereich. Wie dem auch sei, ich nehme Eisen – wenn inzwischen auch nicht mehr täglich, da sich mein Wert verbessert hat.

Dann haben wir da noch diese grünen Kapseln – hehehe… das ist Moringa! Hier bei uns zulande noch relativ unbekannt, in den USA aber ein regelrechter Trend. Der Moringabaum oder auch Wunderbaum genannt, wächst unkompliziert, rasend schnell und man kann alles an ihm verwerten. Moringabäume gelten als die nährstoffreichsten Gewächse der Erde, ein sogenanntes Superfood. In vielen Entwicklungsländern wird der Baum zur Bekämpfung von Unterernährung genutzt. Die Medien machen Moringa aber nährstoffreicher als es tatsächlich ist – also kein Wunderbaum 😉 Aber weil Moringa nichtsdestotrotz sehr nährstoffreich ist, kommen gleich zwei Kapseln täglich in mein Tablettendöschen.

Eine Empfehlung von Ex-Patienten aus Australien war dann noch Alpha Liponsäure gegen oxidative Nervenschäden.

Außerdem nehme ich ganz, ganz viel Vitamin D3 zu mir! Ein Vitamin D Mangel wurde in Moskau auch festgestellt und der wurde hier bestätigt. In Sachen Vitamin D werden bei MS immer wieder Studien gemacht, da ein Mangel sich ungünstig auf den Verlauf auswirken soll. Lieber ein bisschen mehr Vitamin D als zu wenig ist das Motto, deshalb nehme ich davon jede Menge.

Und wo ich schonmal dabei bin, nehme ich dann auch gleich noch Vitamin A für die Augen – die werden nämlich auch immer schlechter.

Mein Körper erhält also jede Menge Werkzeug um zu basteln und zu bauen.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes Wochenende und weiterhin einen tollen Mai. Und sollte es mal wieder regnen, denkt dran: drunterstellen und genießen 😉

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal DANKE sagen für eure großartige Unterstützung. Ich denke immer wieder an die acht Wochen, in denen ihr mir mein neues Leben ermöglicht habt. Was da passiert ist, kann ich immer noch nicht so richtig fassen, es ist einfach nur sooo schön. Während meiner Zeit in Moskau, aber vor allem danach, hatte ich immer wieder mal Momente, in denen ich von diesem Zauber gezehrt habe. Wer das einmal erlebt hat (und das werden wohl die wenigsten sein), der kann nachvollziehen was ich meine. Allen anderen ist es wirklich richtig doll schwer zu erzählen, was das für ein Erlebnis war und ist! Ich weiss noch, wie ich anfangs völligst überwältigt war, sodass ich immer wieder in Tränen ausgebrochen bin. Der ein oder andere wird sich erinnern. Das war einfach nur Dankbarkeit, glaube ich. Ihr habt mit mir zusammen gekämpft – für mich und mein Leben. Auch, wenn ich es hier schon eine Weile nicht mehr geschrieben habe, es vergeht wirklich kein Tag an dem ich es nicht denke und fühle: Herzensdank!

 

 

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